Project Description
DIE NIBELUNGEN
Wiederaufnahme im August 2024 mit vier ausverkauften Vorstellungen! Danke an ein grossartiges Publikum, wir kommen wieder!
Eine Koproduktion von walktanztheater.com mit Hohenems Tourismus
TEAM
Inszenierung: Brigitte Walk
Text: Nibelungenhandschriften / Friedrich Hebbel / Amos Postner
Texterstellung: Amos Postner / Brigitte Walk
Ausstattung: Sandra Münchow / Bettina Henning
Musik: Paul Winter
Bauten: Roland Adlassnigg
Mit: Katarina Hauser , Fabian T.Huster, Suat Ünaldi
WIEDERAUFNAHMEPREMIERE 2024
Dienstag, 6.8.24 um 18.00 Uhr / Tourismusamt Hohenems
TICKETS bei Hohenems Tourismus
PREMIERE 2023
Freitag, 4.8.2023 in Hohenems, Tourismusbüro
Beginn: 17.00 Uhr
Dauer: ca. 60 Minuten
WIEDERAUFNAHME – VORSTELLUNGEN 2024
Dienstag, 6.8.24 um 18.00 Uhr
Freitag, 9.8.24 um 17.00 Uhr
Dienstag, 13.8.24 um 18.00 Uhr
Freitag, 16.8.24 um 17.00 Uhr
TICKETS bei Hohenems Tourismus
VORSTELLUNGEN 2023
29. Juni 1755, Jakob Hermann Obereit entdeckt die Handschrift C des Nibelungenlieds. Nur vier Jahre später, 1779, entdeckt beinahe beiläufig Jakob Bodmer die Handschrift A am selben Ort. Wo? Im Pa-last Hohenems! Mit dem Theaterspaziergang 2023 wird dieses bis heute mysteriös mit Hohenems ver-knüpfte und inhaltlich doch gar nicht verbundene Heldenepos aus ca 1200 in der Emser Innenstadt erlebbar. Die bekannte Geschichte von Siegfried und Kriemhilde, von den Burgunden in Worms am Rhein und von Brünhilde im fernen Island, von der heimtückischen Ermordung des jungen Siegfrieds und der blutigen Rache an den Mördern ist hier präsent. Der Theaterspaziergang erzählt dieses euro-päische Heldenepos, das zugleich ein großes Liebesdrama, ein Ritterroman und eine Geschichte um Freundschaft und Verrat ist, im Freien an markanten Plätzen in Hohenems.
Eine Produktion von walktanztheater.com im Auftrag des Stadtmarketing Hohenems.
Die Entdeckungsgeschichte der Nibelungen in Hohenems
Das Nibelungenlied in der mittelhochdeutschen Fassung war lange Zeit verschollen beziehungsweise den literarisch Interessierten unbekannt. Im 18. Jahrhundert begann sich dann das Interesse für diese Altertümer zu regen. Der Zürcher Johann Jakob Bodmer galt lange Zeit als der Entdecker des Nibelun-genliedes, wozu er selbst am meisten beigetragen hat. Er war aber nur der „Anstifter“ für den eigentli-chen Entdecker, Jakob Hermann Obereit aus Lindau. Nach vergeblichen Versuchen anderer Personen gelang ihm am 29. Juni 1755 im Palast in Hohenems der große Fund, den er bald an Bodmer weiterlei-tete. Mit der von Bodmer besorgten Veröffentlichung, wobei er den eigentlichen Entdecker verschwieg, war das Nibelungenlied wiederentdeckt. Diese Handschrift wurde später von den Wissenschaftern mit C bezeichnet. Aber damit nicht genug! Als Bodmer im Jahr 1779 ein zweites Mal Einblick in diese Hand-schrift nehmen wollte, schickte man ihm irrtümlicherweise eine andere Handschrift. Bodmer bemerkte natürlich diesen Irrtum, er hielt die heute mit „A“ bezeichnete Handschrift in seinen Händen. Die dritte der „großen“ Handschriften des Nibelungenliedes wurde in Sankt Gallen entdeckt.
Nicht nur, dass wir den Verfasser des Nibelungenliedes nicht kennen, wir wissen auch nicht, wie diese Handschriften nach Hohenems gekommen sind. Jedenfalls gibt es keinerlei Beweis dafür, dass ihre Abfassung irgendetwas mit Hohenems zu tun hat. Dieses Rätsel wird für immer bei uns bleiben. Aber es ist doch sehr wahrscheinlich, dass die beiden „Hohenemser“ Handschriften sich schon in der „Bibli-otheca Emsiana“, die von den Grafen Jakob Hannibal und Kaspar mit viel Mühe und Kunstverstand eingerichtet wurde, befunden haben. Leider sind mit der Auflösung des Grafenhauses diese Hand-schriften 1803 nach Bistrau gelangt, von wo sie aus vordergründigen finanziellen Motiven weiterveräu-ßert wurden, sodass diese Handschriften nach den heutigen Aufbewahrungsorten „Münchner“ (A) und „Donaueschinger“ (C) genannt werden. Seite 2 von 5
Das Nibelungenlied
Weitaus bekannter als die Findungsgeschichte ist im Allgemeinen der Inhalt des Nibelungenepos:
Kriemhild, die trotz ihrer glückversprechenden Voraussetzungen als Burgunderprinzessin am Königs-hof zu Worms vom Unglück geplagt ist und sich der Liebe bislang verschließt. Sie lebt mit ihren regie-renden Brüdern, deren Amtsgeschäfte jedoch faktisch von ihrem Untertan Hagen von Tronje geführt werden, was diesen längst als De-Facto-Herrscher im Königreich gefestigt hat.
Auf der anderen Seite Siegfried von Xanten am Niederrhein, wohlerzogen, vorbildlich, kampfgewandt. Ein edler Ritter, der mit einer ihm Ansehen einbringenden Mühelosigkeit den Schatz der Nibelungen erkämpft und durch ein Bad im Drachenblut (fast) unverwundbar wird.
Siegfried wirbt trotz Widerständen erfolgreich um die Hand von Kriemhild und erweist sich als nützli-che Unterstützung für das Burgunderreich. Damit steigt er zur Bedrohung für Hagen von Tronje auf, der Siegfried hintertückisch ermordet. Das Leid Kriemhilds ist unermesslich und ihre Rache lässt zwar lange auf sich warten, fällt dafür mit Hilfe des Hunnenkönigs Etzel umso folgenschwerer aus.
In einer Vermengung von teils historisch fundierten Begebenheiten, märchenhafter Erzählung und Ma-gie bringt das Nibelungenlied mehrere Sagenkreise aus der Völkerwanderungszeit in eine Einheit.
Zum Format „Theaterspaziergang“
Die Hohenemser Theaterspaziergänge in Kooperation mit walktanztheater.com beleuchten jedes Jahr ein neues Thema mit Bezug zur Stadt Hohenems und inszenieren diese in Form eines theatralen Stadtspaziergangs. Schauspieler:innen führen die Besucher:innen auf eine 60-minütige Reise durch Theaterproduktion und Stadt(-geschichte) zugleich. Damit hat sich das Format rund um Regisseurin Brigitte Walk zu einem sehr beliebten Angebot entwickelt, das einerseits durch seine hohe künstleri-sche Qualität Theaterkenner alljährlich nach Hohenems lockt und andererseits mit seinem legeren Freiluftformat auch bislang weniger theateraffine Personen für das Genre erfolgreich zu begeistern ver-mag.
Die bisherigen Produktionen:
2020 – „Die Sehnsucht der Franziska Rosenthal“ (Jüdische Geschichte von Hohenems)
2021 – „Von Graf und Volk“ (Gräfliche Geschichte von Hohenems)
2022 – „Undines Hoffnung. Das Wasser erzählt.“ (Bedeutung des Wassers in der Stadtentwicklung)
2023 – „Die Nibelungen“ (Ungeklärte Geschichte rund um in Hohenems entdeckte Handschriften)
Fotos by Hohenems-Tourismus, Nick Wolfgang